Emma: Hey Poppins, bist du bereit für unsere Menüplanung?

Thermomix®: Hi Emma, klar! Aber könntest du bitte aufhören, mich Mary Poppins zu nennen? Sonst lasse ich meinen 3-D-Drucker einen Regenschirm drucken und fliege davon!

Emma: Jaja... Machst du mir einen Power-Smoothie? Deine Aminosäure-Tanks habe ich befüllt. Ich bin so nervös wegen Ur-ur-Omas Geburtstag nächsten Samstag, dass ich kaum schlafen konnte.

Der Thermomix® hüpft von der Anrichte und fliegt per Hover-Technik vor die Haustür zum Aquaponik-Modul. Seit man keine Autos mehr braucht, werden die Straßen nämlich genutzt, um Nutzpflanzen in großen Becken zu kultivieren, in denen zusätzlich Fische gezüchtet werden – zur freien Verfügung für alle. Zurück in der Küche surrt er kurz und schon steht ein delikater Smoothie vor Emma – mit frischen Himbeeren, Löwenzahn und Goji-Beeren.

Thermomix®: Bitte schön! Übrigens hat mir deine Smartwatch verraten, dass deine Werte nicht optimal sind. Achte darauf, dass du heute genug Wasser trinkst, okay?

Emma: Jahaaa! Du bist schlimmer als Mama!

Thermomix®: Biep-biep. Leider habe ich Ihre Eingabe nicht verstanden. Biep-biep. Bitte versuchen Sie es erneut, am besten etwas höflicher. Biep-biep.

Beide lachen. Die Smartwatch an Emmas Handgelenk verwandelt auf dem Display Mutters Antlitz in das einer aufgeregten Enten-Mama.

Derweil sind Emmas Kinder mit Papa Hugo im Snoezelenraum – und ebenfalls kreativ bei der Sache.

Nick: Los, Maja! Ich glaube, er schläft. Kannst du seinen Arm drehen, nur ganz leicht? Ich komme sonst mit dem Scanner nicht an die Handvene ran!

Maja: Ich versuch’s... Was drucken wir eigentlich als Erstes, wenn wir die Macht über Poppins‘ 3-D-Drucker haben? Ich will Gummibärchen ohne Ende!

Nick: Pssst, nicht so laut! Den Ärmel noch ein bisschen höher... ja, so müsste es klappen...

Derweil läuft in der Küche die Planung für den 111. Geburtstag von Ur-ur-Oma Lissy an. Die Familie ist groß, schließlich war Lissy viermal verheiratet. Leider kann sich die Patchworksippe nicht einfach zu Emma beamen, denn im Jahr 2163 ist die Teleportations-Technik noch nicht ganz ausgereift. Zum Glück gibt es Alternativen.

Thermomix®: Ich finde es super, dass deine Halbbrüder mit ihren Kindern als Hologramme dabei sein werden. Aus Australien kommt man ja nicht mal eben so… Ob sich Lissys Stiefschwestern vom Moon Village aus dazuschalten, ist aber noch immer nicht klar, oder? Hast du genügend Hologrammstühle gebucht?

Emma: Zwölf Stück, das sollte reichen. Dazu kommen 23 Gäste, die hier mit uns feiern. Denkst du daran, dich mit ihren Bodymonitoren zu vernetzen? Du weißt ja, dass meine kleine Nichte kein Gluten verträgt und Lissy immer etwas Magnesium ins Essen mischt.

Thermomix®: Natürlich weiß ich das!

Emma: Ich möchte ja nur sichergehen, dass deine Leckereien perfekt auf alle abgestimmt sind...

Thermomix®: ... und deswegen habe ich längst alle Werte eingeholt und hatte auch schon Kontakt zu meinen Thermomix® Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Alle wissen Bescheid: Sobald wir das Menü geklärt haben, teile ich unsere Rezepte mit der Community. Dann können sie unsere Kreationen selbst kochen. Unsere Hologramm-Gäste werden sich fühlen, als wären sie live bei uns – mach dir keine Sorgen! Was servieren wir denn überhaupt?

Emma: Also: Lissy ist gerade auf dem Nostalgietrip und wünscht sich eine kulinarische Zeitreise: Schnitzel nach Art des 20., 21. und 22. Jahrhunderts.

Thermomix®: Also, 20. Jahrhundert wird nicht einfach, damals hat man ja noch echte Tiere gegessen.

Emma: Vernetz dich doch mal drüben mit der Urban Farm und frage, was es kostet, wenn sie uns mit der eSpeed-Drohne ein paar schöne Schnitzel nach Australien und zum Mond fliegen.

Thermomix®: Mache ich. Im History-Bereich von Cookidoo® gibt es übrigens richtig leckere Rezepte für authentische Beilagen von damals. Die Zutaten können wir notfalls in der Antiquariats-Simulation bestellen.

Emma: Gute Idee! Such doch mal das Rezept für Retro-Kartoffelsalat von diesem neuen peruanischen Community Star heraus. Das hat bei Cookidoo® super Bewertungen bekommen!

Thermomix®: Schon erledigt. Welche Art von Schnitzel kannst du dir fürs 21. Jahrhundert vorstellen? Vielleicht Erbsenproteinfleisch?

Emma: Ja, sehr gut. Und fürs 22. Jahrhundert fände ich In-vitro-Fleisch gut, aber nur von unserem Proteinfarmer hier um die Ecke. Achte bitte bei allem darauf, dass die Verpackungen essbar sind.

Thermomix®: Jep, das meiste kommt in Alginatfolie, damit binde ich das Süßkartoffelmousse fürs Dessert. Das funktioniert super!

Emma: Apropos süß – wo stecken eigentlich meine zwei Süßen? Ich hoffe, Nick und Maja machen Schulaufgaben.

Zumindest arbeiten sie hart an Lösungen. Während Papa Hugo immer noch selig im Snoezelenraum schnarcht, schleichen sich Nick und Maja mit dem Scanner und ihren Junior-Smartwatches ins Kinderzimmer.

Nick: Mist, da steht: „Multifaktor-Authentifizierung“! Wir brauchen anscheinend auch noch das Passwort.

Maja: Und jetzt? Ich will Gummibärchen! Das Passwort hat er bestimmt super geschützt.

Nick: Papa doch nicht. Rico hat mir gestern erzählt, dass die meisten „Passwort123“ nehmen. Wie vor 150 Jahren. Ich versuche es damit.

Maja: Nicki, mach das lieber nicht, sonst...

Nick: „Unautorisierte Zugriffsversuche erkannt. System gesperrt. Benachrichtigung an den Administrator gesendet.“

Maja: Oh, nein… das gibt Ärger. Tschüss, Gummibärchen.

Im selben Moment leuchtet eine kleine Signallampe auf Poppins‘ Display. Der Thermomix® springt von der Anrichte und hovert zum 3-D-Drucker, der kurz surrt.

Thermomix®: Soll ich mal schnell nach den beiden gucken, Emma?

Emma: Ja, gern. Ich muss eh noch kurz wegen der anderen Desserts überlegen...

Poppins klopft an die Kinderzimmertür. Nick und Maja öffnen mit hochroten Köpfen. Der Thermomix® überreicht ihnen mit einem breiten Grinsen auf dem Display zwei winzige Gummibärchen.

Thermomix®: Für euch – mit einer extra Portion Vitamin B12. Soll gut für die kognitive Leistung sein. Übrigens hat Hugo gerade sein Passwort geändert. Bis eben lautete es: „Haltetihr2michfuerdoof?“.

Aus dem Snoezelenraum kommt ein Kichern.