Raum der Delikatessen

Mahlzeit!

An dieser Stelle eine kleine Warnung: Der folgende Text könnte Appetit wecken – oder sogar einen Bärenhunger. Sieben Vorwerk Talente nehmen uns mit in eine Welt der Köstlichkeiten: die Cookidoo® Rezeptentwicklung.

Wer in seiner heimischen Küche ein Rezept auf dem Thermomix® aufruft, ahnt vermutlich nicht, wie viele Menschen zu seiner Entwicklung und Veröffentlichung beigetragen haben. In jedem einzelnen Rezept, das auf Cookidoo®, dem offiziellen Thermomix® Rezept-Portal, in Kochbüchern und Magazinen erscheint, stecken nicht nur Leidenschaft und Herzblut, sondern auch jede Menge Ernährungswissen, Kochexpertise und technisches Know-how.

Sieben Expertinnen und Experten, die sich nicht nur mit gutem Essen, sondern auch mit seiner Präsentation auskennen: Wiebke, Andrea, Katarzyna, Katarzyna, Mari-Bel, Diana und Maximilian. Sie entwickeln gemeinsam mit zahlreichen internationalen Kolleginnen und Kollegen die Köstlichkeiten, die rund um die Welt von einer begeisterten Community nachgekocht werden.

Wie komplex der Prozess wirklich ist, der hinter einer neuen Kreation steckt? Das erfahren wir im 2019 eröffneten Global Recipe Center (GRC) von Vorwerk. Hier im schweizerischen Wollerau, wunderschön gelegen am Ufer des Zürichsees, laufen die Fäden der internationalen Rezeptentwicklung bei Margarida Ferrador, Head of Recipe Business, und GRC-Manager Isaac Ramos zusammen.

Neue Rezepte werden hier allerdings nur wenige entwickelt. Die meisten kommen von 16 internationalen Teams, die beispielsweise in Polen, Italien oder Deutschland sitzen. Aber egal, aus welchem Land das neue Rezept stammt: Der Prozess von der Idee bis zur Veröffentlichung, der allein im vergangenen Jahr zu 300 neuen kulinarischen Highlights führte, ist immer derselbe. Am besten erklären ihn die Profis einfach selbst.

Grummelt der Magen schon?

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Rezepte sind weltweit auf Cookidoo® zu finden.
Während Sie diesen Text lesen, kommt wahrscheinlich just noch eines dazu – schwupp: 90.001.

Der Prozess der Kreation

Von der ersten Recherche über die Kreation bis hin zur finalen Qualitätskontrolle: Sieben Prozessschritte führen zum Feldsalat mit gebratenen Kräuterseitlingen. Oder zum Pulled-Chicken-Burger. Oder zum Cashew-Bananen-Booster. Oder…

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Research and Selection

Am Beginn steht eine Idee, dann folgt die konzeptionelle Arbeit. Jedes neue Rezept fügt sich in einen größeren Rahmen, etwa ein Kochbuch oder eine Kollektion zu einem bestimmten Thema. Wie lässt man sich am besten inspirieren? Das erzählt Wiebke Ott, Ernährungswissenschaftlerin und Rezeptentwicklerin von Vorwerk Deutschland, im Video.

Ostern, Weihnachten oder die Grillsaison – viele Themen kommen jedes Jahr wieder. Wie kommt Wiebke Ott da immer wieder auf neue Ideen?

„Mein Ziel ist es, einfache und leckere Rezepte zu bieten, die Kundinnen und Kunden Spaß machen und die sie gerne nachkochen.“

— Wiebke Ott, Rezeptentwicklerin
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Drafting

Erste Entwürfe für konkrete Rezepte schreiben, Mengenangaben abschätzen, Nährwerte überprüfen und Zutaten austauschen: Die polnische Rezeptentwicklerin Katarzyna Sykalo gibt Einblicke in ihre Arbeit für das GRC.

„Das Drafting ist die Phase, in der eine erste grobe Rezeptidee Gestalt annimmt. Wir arbeiten dabei alle sehr individuell. Manche machen erst handschriftliche Notizen, aber ich ziehe mich am liebsten mit meinem Computer zurück und arbeite direkt in unserer Thermomix® Software. Ich überprüfe die Zusammensetzung des Gerichts in Hinblick auf Vitamine, Eiweiß, Fett und weitere Inhaltsstoffe und verändere danach manchmal die Zutatenliste noch etwas.

Katarzyna Sykalo wechselte 2019 als Rezeptentwicklerin von Vorwerk Polen ins GRC.

Bisher habe ich ungefähr 200 Rezepte entworfen. Diese Erfahrung ist sehr hilfreich, denn man muss bei neuen Rezepten auf viele Details achten, zum Beispiel auf die Anforderungen des Thermomix®. Je besser das Drafting, desto einfacher ist der nächste Prozessschritt, bei dem wir das Rezept in der Testküche wieder und wieder kochen, kleine Veränderungen ausprobieren und optimieren.

Wir möchten, dass unsere Rezepte auch Menschen glücklich machen, die eigentlich nicht kochen können. Aber wir wollen auch Mehrwert bieten: Wer unsere Rezepte nutzt, soll auch Energie und Müll sparen. Was ich wirklich an meinem Job mag, ist das Kreative. Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich erfahre, dass beispielsweise jemand in Mexiko mein Rezept nachgekocht und Freude am Ergebnis hat.“

„Wir möchten, dass unsere Rezepte auch Menschen glücklich machen, die eigentlich nicht kochen können. Aber wir wollen auch Mehrwert bieten: Wer unsere Rezepte nutzt, soll auch Energie und Müll sparen.“

— Katarzyna Sykalo, Rezeptentwicklerin
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Creation and Improvement

Ran an den Thermomix®: Die Rezeptidee wird in zahlreichen Varianten in der Testküche ausprobiert und verkostet, einzelne Zubereitungsschritte werden immer wieder angepasst und mit Kolleginnen und Kollegen diskutiert. Rezeptentwickler Andrea Liuzzo von Vorwerk Italien lässt sich auf die Finger – und in den Topf – gucken.

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Rezepte hat Vorwerk Italien bereits veröffentlicht.
Die italienische Küche ist über die Landesgrenzen hinaus in der internationalen Cookidoo® Community besonders beliebt.
Der Koch und Ernährungswissenschaftler Andrea Liuzzo arbeitet seit sieben Jahren für Vorwerk Italien. Sein Spezialgebiet: Desserts und Brote.

„Da wir die Rezepte einige Monate im Voraus entwickeln, ist das Einkaufen der Zutaten manchmal gar nicht so einfach: Finde im Winter mal Kirschen!“

— Andrea Liuzzo, Rezeptentwickler

Testen, testen, testen – und dann nochmals testen. Bevor ein Rezept für die weltweite Thermomix® Community veröffentlicht wird, hat es ausgiebiges Probekochen und Verkosten bestanden. Jedes Detail wird überprüft und diskutiert.

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Guided Cooking

Jetzt geht es an die Programmierung: Das Rezept wird in einer eigenen Software in einzelne Arbeitsschritte zerlegt, mit Blick auf die Möglichkeiten des Thermomix® in einer tunlichst effizienten Abfolge. Der Deutsche Maximilian Kessler, der für Vorwerk Schweiz Rezepte entwickelt, erklärt den Ablauf.

„Das Guided Cooking ist eine Art Navigationssystem, wie im Auto. Es zeigt mit den einzelnen Kochschritten den Weg.“

— Maximilian Kessler, Rezeptentwickler

Die zentrale Aufgabe beim Guided Cooking?
Sich in die Situation der Menschen hineinversetzen, die den Thermomix® nutzen und die einzelnen Kochschritte vorausdenken. Diese Schritte werden in einer eigens dafür entwickelten Software eingegeben und auf das Gerät übertragen. Sie erscheinen dann – mit Fotos, Tutorials, Einblendungen von Zeit, Mengenangaben und weiteren Anmerkungen – auf dem Display des Gerätes. So können sich die Hungrigen in der heimischen Küche einfach durchklicken. Denn: Die Rezepte sollen lecker sein, aber eben auch einfach und für jeden erfolgreich nachkochbar.

Der Bäcker und Koch Maximilian Kessler schätzt den Austausch mit internationalen Kollegen.

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Sprachen:

Nahezu alle Rezepte von Vorwerk Schweiz sind in Deutsch, Französisch und Italienisch zu finden.

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End-user Testing

Das neue Rezept wird erstmals außerhalb von Vorwerk probiert: Zumeist externe Testerinnen und Tester kochen es nach und bewerten es nach vorgegebenen Kriterien. Mit diesem Feedback optimieren die Entwicklerinnen und Entwickler ihre Kreationen dann noch einmal, bevor sie veröffentlicht werden. Drei Fragen an die Spanierin Mari-Bel Giorno von GRC Vorwerk International.

1. Was ist das Wichtigste beim End-user Testing?
Herauszufinden, ob ein Rezept funktioniert, ob die Zeitangabe korrekt ist, alle nötigen Utensilien aufgelistet sind und weitere eher technische Details. Ob das Gericht geschmeckt hat, ist für uns zweitrangig, weil diese Frage sehr individuell ist.

2. Wie ist der Ablauf?
Unsere Testerinnen und Tester bekommen eine E-Mail mit dem Rezept und einer Deadline. Dazu eine Zutatenliste sowie einen Link zu einem Onlineformular, in dem sie Fragen beantworten, Anmerkungen notieren und Fotos hochladen können. Dieses Feedback ist enorm wichtig für uns. Manchmal senden wir das Rezept zusätzlich an Testerinnen und Tester in anderen Ländern, wenn es dort schwierig mit der Umsetzung werden könnte, weil zum Beispiel Zutaten wie Mehl anders beschaffen sind. Wir feilen dann so lange am Rezept, bis es wirklich in allen Ländern klappt.

3. Auf welches Ihrer eigenen Rezepte sind Sie besonders stolz?
Auf meine Spareribs an Kaffeesoße. Alle haben mir gesagt: Das kann nicht funktionieren – aber das Feedback war überwältigend positiv.

„Ich bekomme ein bis drei Rezepte pro Woche. Ich mag das Testen, weil ich gerne dabei unterstütze, dass auch andere Freude am Kochen haben. Außerdem lernt man immer etwas dazu und erhält Inspiration für die eigene Küche.“

— Isabella Ritter, End-user-Testerin
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Food Photography

Die Rezepte sind jetzt bereit für die Veröffentlichung – es fehlt noch ein Foto, das Lust aufs Kochen macht. Dafür setzen Fachleute die Kreationen für Cookidoo®, Kochbücher, Magazine und vieles mehr in Szene. Die britische Fotografin Diana Moschitz vom GRC stellt sich ausnahmsweise vor die Kamera und erzählt, worauf es dabei ankommt.

Verlockend und inspirierend – so sollen die Foodfotos von Vorwerk sein. Wichtig ist dem Team, dass sie dabei natürlich aussehen, schließlich sollen die Betrachterinnen und Betrachter nicht in Ehrfurcht erstarren, sondern sie sollen Lust aufs Nachkochen bekommen.
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Gerichte, schätzt Diana Moschitz, hat sie in ihren drei Jahren beim GRC bereits ins rechte Licht gerückt.
Besonders fotogen findet sie Gemüse- und Obstsorten in leuchtenden Farben – Risotto und Hackbraten dagegen sind für sie echte Herausforderungen.

„No fake! Mit echten Lebensmitteln zu arbeiten, ist einer der Grundwerte in unserem Team.“

— Diana Moschitz, Foodfotografin und -stylistin
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Completion and Quality Control

Eine letzte Qualitätskontrolle steht am Abschluss der Kreation, danach kann das Rezept veröffentlicht werden. Aber: optimieren geht immer. Katarzyna Sieradz, Leiterin des Rezeptentwicklungs- und Marketingteams von Vorwerk Polen, berichtet vom Finale.

„Ich liebe diesen Job. Ich habe hier definitiv meine Leidenschaft zum Beruf gemacht!“

— Katarzyna Sieradz, Rezeptentwicklerin

Drei zentrale Fragen für die abschließende Qualitätskontrolle:

  • Sind die Texte sprachlich korrekt und die einzelnen Arbeitsschritte klar formuliert?
  • Braucht es weitere Fotos oder Tutorials zur Erklärung komplizierter Kochschritte?
  • Ermöglicht das Rezept auf sämtlichen Kanälen eine gute Erfahrung, also bei Cookidoo®, in der App, in Printprodukten und in allen weiteren Veröffentlichungen?

Sind all diese Fragen geklärt, wird das Rezept veröffentlicht. Ende der Geschichte? Nein, denn dann sind rund um die Welt die Menschen an der Reihe, die das Rezept mit ihrem Thermomix® nachkochen.

Die Rezeptteams überprüfen dann Statistiken zu Abrufen des Rezepts sowie Bewertungen. Je nach Feedback überprüfen sie das Rezept noch einmal und optimieren es, wenn nötig – bis es nicht nur satt, sondern auch glücklich macht.

Jetzt ist der Hunger aber da, oder?

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